Donnerstag, 27. April 2017

Leben oder so.

Ich heiße Sie nicht nur wieder Herzlich Willkommen im Jahr 2017, sondern ich heiße auch Nadja.

Endlich mal wieder neue Gedankenmatsche von mir mit einem sehr schlimmen und traurigen Thema :

La Mort. Oder auf deutsch: Der Tod.

Lange, Lange habe ich überlegt, ob ich über dieses Thema schreiben soll, zwischen all den "OHH guckt mal ich habe einen neuen FOOD-BLOG oder REISE-BLOG oder MODE-BLOG oder BEAUTY-BLOG, weil ich hab zu viel Geld, was ich mir selbst in den Arsch schieben kann #ohkopfkinoalarm

Bei meinem BLOG, ich nenne ihn mal SOISTDASSCHEIßLEBEN-BLOG bekommt man wenigstens einen Lacher-garantiert auch bei diesem sehr ernsten Thema.

Aber, nun denn, man lebt schließlich nur einmal, also los.

Wie bin ich mal wieder auf dieses Thema gekommen? Tja, da gibt's gleich die Antwort drauf, denn sie hat den schrecklichen Namen: Krebs. Man kann auch ein Worträtsel daraus machen, keiner will es, aber viele haben es. Schrecklich.

Nun stelle ich mir jedes Mal die Frage, Warum? Aber leider kann keiner, aber auch wirklich keiner mir eine Antwort darauf geben. Jeder hat nur Vermutungen oder guckt sich irgendwelche Dokus an aber letztendlich bleibt diese Frage wohlmöglich immer offen. Da soll mal einer sagen  Wieso ,weshalb, warum-wer nicht fragt bleibt dumm-fuck you.


Ich kannte 6 Leute, die Krebs hatten, 3 davon sind gegangen. Was ich immer wieder beobachte bei den Leuten, die Krebs haben, dass die meisten nichts mehr von den Freunden oder Verwandten hören, ja sie wenden sich sogar ab, haben angst sich mit dem Thema auseinander zusetzen. Bullshit, meiner Meinung nach, diese Leute haben einfach angst, den Leuten ihre Emotionen zu zeigen, angst davor zu weinen, zu gestehen, dass man die Leute mag. Falscher Scham, meines Erachtens.
 


Aber hier eine kleine Geschichte dazu..

R.I.P B.

Der letzte Freund der gehen musste, nennen wir ihn mal Peter, (sorry an alle Peter´s in der Welt) war Mitte 50, lustig, lebensfroh und sah gut aus..also ja, ehm, ...bis zu diesem einem Tag, wo er schreckliche Kopfschmerzen bekam, zum Arzt ging, und dieser ihm Paracetamol verschrieb. Hier einen Applaus für den tollen Arzt..#nicht. Von Tag zu Tag wurde es immer schlimmer, bis hin, dass er plötzlich nichts mehr sah. Sofort ins Krankenhaus da wurde MRT und CO. gemacht und mit erschrecken festgestellt: Tumor im Kopf in einer Größe einer Faust. Sämtliche OP´s ,Chemo´s & Co. machte er durch. Lange habe ich nichts mehr von ihm gehört, bis zu einem Tag im Juni. Ein verpasster Anruf von "Peter". Ich ahnte schon schlimmes, sofort rief ich zurück und er nahm ab und sagte : "Nadja, du wirst mich nicht mehr wieder erkennen."


Nach paar Anrufen, trafen wir uns zum Kaffee trinken. Ich traf an diesem Tag einen anderen "Peter", einen Peter, der nicht mehr bereit war, weiterzukämpfen, einen Peter der am Ende war und schmerzerfüllt durch das Café sah. Ich versuchte ihn natürlich aufzubauen und ihn mit Mut zu überhäufen, aber ich merkte, es brachte nichts mehr. In dem Moment kam mir das Sprichwort (was eigentlich nicht angebracht war, aber irgendwie stimmte) "Reisende, sollte man ziehen lassen."

Und das tat ich. Nach einer Stunde gingen wir aus dem Café, setzten uns noch auf eine Bank und schwiegen uns an. Auf einmal fragte er mich: Nadja, glaubst du an Gott? Und ab der Frage, wurde mir immer klarer, dass er gehen wollte. Ich bestätigte natürlich, da ich früher auch mal bei der Kirche gearbeitet hatte. Die nächste Frage die er mir stellte, da wir von seinem Geburtstag sprachen, war, wann hast du Geburtstag?

Und wieder eine der Fragen, die mich nachts nicht schlafen ließen.

"Am 30.11.".. Er lachte und sagte, ah, dass kann ich mir merken, dann werde ich dich anrufen.

Ich fuhr ihn nach Hause, da er auch kein Auto mehr fahren konnte und hatte auf einmal das Gefühl, dass ich diesen Mann nie mehr so erleben würde.

Es vergingen Monate und ich bekam eine Whatsapp - Nachricht, es war eine Einladung zu einer Beerdigung am 29.11.2017.



Ich wusste, er hatte es nicht vergessen.



und Bitte tun Sie mir einen Gefallen und sagen nicht, "Na, Gott sei dank, bin ich gesund!", sondern sagen Sie lieber, Gott sei dank, lebe ich noch. Denn dann fühlen sich die kranken nicht benachteiligt :-)


und vergessen Sie nicht, lächeln Sie, denn wir kommen hier eh nicht mehr lebend raus.

Nadja B.